Als Christen haben wir im täglichen Leben mit den gleichen Freuden und Sorgen zu tun, wie jeder andere auch. Darüber hinaus glauben wir an einen lebendigen und persönlichen Gott, der sich um uns Menschen und unsere Stadt kümmert und die Begegnung mit uns sucht. In den Augen Gottes ist jeder Mensch, egal wer er ist und woher er kommt, unendlich wertvoll und geliebt. Daran zu glauben, heißt der Guten Nachricht der Bibel – sprich dem Evangelium von Jesus Christus – zu glauben, und das zu erleben, heißt, Christ zu sein.
Wir sind evangelisch. Das Evangelium bildet die Grundlage unseres Glaubens. In einer Welt voller Chancen und Möglichkeiten, aber eben auch Zwängen und Unfreiheiten, glauben wir an das freimachende Evangelium von Jesus Christus. Das Evangelium ist die „Gute Nachricht“ von Gott an den Menschen mit der Einladung das Angebot Gottes für sich persönlich anzunehmen. Das Evangelium spricht von heil werden und frei werden, beruht aber immer auf einer freien Entscheidung. Wenn Christen Jesus als den „Weg, die Wahrheit und das Leben“ bezeugen (nach Johannes 14 Vers 6), geht das für sie nicht mit dem Anspruch einher, schon alles begriffen zu haben. Vielmehr sehen sie sich als Menschen des Weges und laden ein, diese Reise mitzugehen.
Als evangelische Freikirche betonen wir die freiwillige Entscheidung des Einzelnen für Jesus Christus als persönlichen Erretter. Freikirchen haben ihren Ursprung aus der Zeit der Reformation des 16. Jahrhunderts. Mennoniten gehören zu der ersten Freikirche, die sich frei bzw. losgelöst von der Staatskirche vor etwa 500 Jahren formierte.
Mennoniten. Die Täufer aus dem frühen 16.Jh., später Mennoniten genannt, werden neben den Protestanten (Luther) und den Reformierten (Calvin) als dritter Flügel der Reformation bezeichnet. Eine prägende Persönlichkeit der Täuferbewegung war Menno Simons, nach dem die Bewegung später auch benannt wurde.
Die Täufer plädierten besonders für die Trennung von Kirche und Staat und lehnten jegliche Staatsreligion ab. Ihrer Meinung nach sollte der Glaube ein persönliches Bekenntnis und nicht staatlich verordnet sein. Sie standen für Glaubensfreiheit und bürgerliche Freiheit für alle Menschen. Sie lehnten die Kindertaufe ab und praktizierten die Glaubenstaufe auf der Basis der persönlichen Entscheidung. Sie betonten nicht nur die Nächstenliebe, sondern auch die Feindesliebe. Sie lehnten das Schwert und jede Art von Gewaltanwendung ab. Sie engagierten sich für Frieden und weigerten sich an militärischen Aktionen teilzunehmen. Bis heute sind Mennoniten besonders für ihre Friedenstheologie, gelebte Gemeinschaft, Glaubenstaufe und Nächstenliebe bekannt.
Das waren in Kürze einige Streiflichter aus der Geschichte täuferisch-mennonitischer Freikirchen und eine Kurzbeschreibung des Hintergrunds und Profils des Springbornprojekts der Evangelischen Freikirche Berlin-Johannisthal.
Als Springbornprojekt sind wir Gemeinde im Springbornkiez für Jung und Alt. Wir sind in vielseitigen Vernetzungen aktiv und schätzen die Zusammenarbeit mit Partnern. Innerhalb des Springbornprojekts freuen wir uns über die gute Partnerschaft von Gemeinde und dem Kinderprojekt „Die Arche“, die seit 2015 eine Freizeiteinrichtung für Kinder im Gemeindezentrum betreibt. In Verbundenheit mit regionalen Akteuren im Kiez und Bezirk wollen wir unseren Beitrag zu einem zukunftsfähigen und guten Miteinander in der Nachbarschaft leisten. Berlinweit sind wir unter anderem im Rahmen der Evangelischen Allianz (www.ead.de) und dem Netzwerk Gemeinsam für Berlin (www.gfberlin.de) vernetzt. Deutschlandweit gehört das Springbornprojekt der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Brüdergemeinden in Deutschland (AMBD) an (www.ambd.de).
* Slogan: Alan Roxburgh, 2012. Missional: Mit Gott in der Nachbarschaft leben, Francke